Mittwoch, 13. Mai 2015

Tell it 50 - Sag's 50

Seit einiger Zeit plane ich schon eine Aktion in der es um Aufklärung geht.
Die Idee ist alt und sehr einfach, wenn jeder die Idee des Homeschooling 50 anderen Menschen mitteilt, dann leisten wir einen großen Teil zur Bekanntmachung des Themas und brechen die Bahn für einen neuen Bildungsweg.

Ich habe also in den letzten Wochen auf verschiedenen Wegen den Menschen versucht das mitzuteilen. Und ich bin jetzt bei 29. - mein Ziel ist erst mal 50.

Wenn Du bei der Aktion mitmachen willst, dann mach Folgendes:
1.) Lege eine Gruppe auf Facebook an, die Du: Schulfrei + "Namen den nächsten größeren Ort" (Dein Einzugsgebiet) nennst. Ich habe sie "Schulfrei Karlsruhe" genannt. Obwohl ich in einem kleinen Ort ganz nah Karlsruhes wohne dachte ich mir, es ist vielleicht nicht gut, bei den Nachbarn und der eigenen Gemeinde anzufangen :) - zusätzlich wollte ich den Fokus etwas größer, so dass mehr Leute sich finden können. Und in einem Radius von 30 Kilometern können immer noch Treffen bequem stattfinden.
Diese Gruppe ist extrem wichtig, denn ohne die wirst Du nie wissen, ob und wie viele wirklich wirklich Interesse hatten.
Schreibe mir über Facebook, hier im Kontakt oder im Kommentar, wie Deine Gruppe heißt. Inklusive Link.

2.) Lege Dein Ziel fest. Willst Du anderen Leuten einfach mitteilen, dass es Homeschooling gibt? Dass es Unschooling gibt? Willst Du weitergehen und ihnen erzählen, was Unschooling ist? Willst Du ihnen die Vorteile erläutern? Kennst Du Kinder, oder hast Du eigene Kinder, die das schon machen und kannst Deine Erfahrungen teilen? Willst Du Dich outen, oder es einfach so zur Diskussion stellen? Willst Du Dich auf politische Diskussionen einlassen?

3.) Mach Dir einen Flyer, oder nimm unseren und modifiziere ihn so wie Du ihn brauchst. Also schulfrei.karlsruhe raus und dafür schulfrei.XXX rein.

4.) Im Copy-Shop passt er 2 Mal auf eine Seite. Dann kann man ihn noch in der Mitte schneiden und schon hat man für 5-6 € 200 Flyer.

5.) Gewinne Sicherheit indem Du ihn erst mal an Laternenmasten klebst, dann kannst Du anfangen ihn an Menschen direkt zu verteilen. Je nachdem wie sicher und gut Du Dich dabei fühlst. Habe immer Flyer dabei, denn die sind die perfekten Gesprächseröffner.

6.) Meine Lieblingseröffnung zur Zeit: "Ich habe gesehen, dass sie Kinder haben, vielleicht könnte sie das interessieren." - Und dann gebe ich den Flyer.

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Noch ein paar Fakten für die Diskussion:

  • Kinder, die Homeschooling machen liegen akademisch in mehreren Fächern bis zu 5 Jahresstufen voraus (Studie der Universität Columbia)
  • Der Betreuungsaufwand sinkt mit dem Alter der Kinder. Ein 4 jähriges braucht noch sehr viel Hilfe, während ein 10-11-jähriger schon praktisch alles alleine lernen kann. Insbesondere wenn er selbständiges Arbeiten durch Homeschooling/Unschooling gewohnt ist.
  • Die freie Variante des Homeschooling nämlich Unschooling erzeugt ebenso keine Versager, sondern Menschen, die meistens ihr Hobby zum Beruf machen - die Mehrzahl jedoch in künstlerischen Berufen.
  • Abitur kann man extern machen - die Vorbereitung auf ein externes Abitur dauert (vorausgesetzt man hat die letzten Jahre wirklich mit Homeschooling/Unschooling verbracht) ca. ein halbes Jahr.
  • Homeschooler/Unschooler, die ihren Interessen folgen konnten, haben es später einfacher in der Uni/Ausbildung, da sie schon wissen wer sie sind und was sie interessiert.
  • In den USA sind die Homeschooler unter der Armutsgrenze und über der Armutsgrenze gleich verteilt - es ist also kein Privileg für die Reichen.
  • Höhere Bildungsabschlüsse der Eltern führen zu besseren Ergebnissen von Homeschoolern, jedoch liegen die nicht so weit entfernt von denen der mit niedrigeren Abschlüssen, dass man von Bildungsungerechtigkeit sprechen könnte (83 Perzentile vs 89 Perzentile).
  • Betreuung schwieriger umso kleiner die Kinder, jedoch durch Vernetzung in Gruppen mit Gleichgesinnten machbar.
  • In Deutschland gibt es Wege. Aber es ist nicht so einfach wie die ausgetretene Schul-Autobahn.
  • Aktuelle Gesetzgebung sorgt für Unsicherheit und Angst, kann aber nicht unterbinden. Das könnte eine Mauer, oder eine sehr, sehr viel stärkere Überwachung.
  • Kinder treffen nicht die 30 Artgenossen in der Klasse - nächste Klasse ist schon oft der Feind, sondern außer spontanen Bekanntschaften auch in ihren Vereinen, Clubs, etc. Über die Woche sind das dann oft viel mehr als 30, mit denen sie gemeinsame Interessen teilen. Kommt aber auch eben auf die Persönlichkeit des Kindes an. 
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Was für Reaktionen bekam ich bis jetzt?

Die Reaktionen waren überall zwischen:
Wieso verteilen Sie das hier, das ist ziemlich ketzerisch? (2 Mütter mit kleinen Kindern auf dem Spielplatz, eine sehr Pro-Schule - aber wenigstens wußten Sie danach, dass es eine Alternative gibt)

bis zu

Das gibt's hier? Super! Ich dachte ich muss auswandern. Ich bin echt so froh.. danke!
Angespuckt oder angeschrien hat mich noch niemand.

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