Montag, 22. Juni 2015

Begleitung beim Jugendamt

Heute habe ich eine weitere Begleitung gemacht.
Dieses Mal war es eines der Jugendämter in Karlsruhe - mehr verrate ich aber nicht, da die Jugendamt-Mitarbeiter ja auch ein Recht auf Vertraulichkeit haben.

Das Gespräch lief sehr positiv. Zuerst stellte die Mutter mich vor, und dass sie das schulfreie Lernen für ihre Tochter unbedingt probieren wolle. Die Tochter hatte auch viele Fragen und erläuterte auch ihre Situation. Diese war der Mitarbeiterin aber aus vorigen Kontakten schon positiv bekannt - hier wurde aus verschiedenen Gründen schon ein langjähriges vertrauensvolles, ehrliches und respektvolles zwischen Jugendamt und Familie gelebt.

Als nächstes fragte mich die Mitarbeiterin wie ich es realisiere denn in Deutschland "herrscht ja Schulpflicht". Ich erklärte also, dass ich es machte und ging aber erst mal nicht weiter darauf ein. Als nächstes sollte ich erklären, wie das denn abläuft - wie wir es machen und wie meine Erfahrungen mit schulfrei seien.
Ich erklärte von null an (sie kannte weder Homeschooling noch Unschooling) was die beiden Begriffe bedeuteten und wo es schon gemacht wurde und wie wir es machen, was Studien sagen und wie es bei uns läuft sowie die Ergebnisse.

Als die Mitarbeiterin das sehr positiv aufnahm und darauf hinwies, dass hier dann eine Lösung mit dem Schulamt gefunden werden müsse erklärte ich verschiedene Methoden worunter:
-Konfrontation mit Schulamt, Ordnungsamt und Jugendamt
-Austauschjahr
-Auswandern

Sie brachte dann auch noch die Möglichkeit, dass nach Ableistung von 9 Schul(wehr)pflichtjahren ein Ruhen der Schulpflicht beantragt werden könne.

Dieses fanden aber weder Mutter noch Tochter gut, denn das hieße noch ein Jahr in der Schule zu verschwenden.
Am Ende konnten wir eine Lösung finden, die sich mit den Gesetzen verträgt, keine aufreibenden Konfrontationen enthält und die Mutter als auch die Tochter beruhigt hat.

Die Jugendamtmitarbeiterin war sehr offen und sagte, dass sie sich nicht als verlängerter Arm des Schulamtes sehe und dass als allererstes die Eltern und Kinder eine Lösung finden müssen, die sie vor sich vertreten können. Womit sie ja auch klar recht hat, denn nachdem dieser ganze Schulpflicht-Kram vorbei ist, müssen ja Eltern und insbesondere Kinder mit den Ergebnissen leben, während die Lehrer einfach weiter in die Schule gehen können.

Ich bestätigte das und erzählte auch noch ein paar witzige Anekdoten über die Durchsetzung der Schulpflicht - und schloss noch damit, dass es eben insbesondere der junge Mensch ist, der entscheiden muss.
Ebenfalls waren wir uns alle darüber einig, dass Kinder auch ein Mitspracherecht haben (immer dem Alter angemessen).

Ich erzählte hier insbesondere von Unschooling in der Skill-Training Variante, wie wir sie praktizieren, da ich diese wissenschaftlich und von der Sicherheit der Ergebnisse am einfachsten vertreten kann.

1 Kommentar:

  1. Hallo

    wir haben mit dem Schulamt eine Bildungsvereinbarung gemacht. Zwei Jahre durften wir auf diese Weise unschoolen. MEhr Infos hier: https://www.wildnisfamilie.net/news/2015/2/18/legal-homeschooling?rq=bildungsvereinbarung
    Alles Gute Euch

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