Ich verteile ja nun seit einiger Zeit Flyer. Ich bin zwar immer noch ziemlich alleine am Flyer-Verteilen, aber das wird schon :) - ich will ja nicht motzen.
Jetzt erst mal ein Update.
Da ich jetzt schon gut über 50 verteilt habe, kann ich schon ein paar Zahlen über den Erfolg der Aktion nennen - gegenüber den Erwartungen.
Bei den 50 Flyern waren jetzt insgesamt 2 Leute dabei, die spontan "Ja, super" gesagt haben.
2 auf der anderen Seite haben auf eine Art Fragen gestellt, die man nur als aggressiv bezeichnen kann. Die waren klar ablehnend und haben dann auch gemeint, dass es ihnen in der Schule super gefallen hat und dass der Flyer sehr "ketzerisch" sei - und eigentlich macht die Schule das ja auch schon alles (Interessengesteuert lernen, Selbstbestimmt, Freunde, etc.)
Die meisten waren aber irgendwo in der Mitte, haben den Flyer genommen und waren interessiert. Manche haben sich -für ihre Kinder- klar zur Schule bekannt.
Ein Ausschnitt aus einem Dialog:
Sie: "Ich war immer der Meinung, dass Kinder in die Schule gehen sollten"
Ich: "Ich auch"
Sie: "Dann habe ich den Flyer wohl irgendwie falsch verstanden"
Ich: "Nein, ich war auch der Meinung. Aber dann habe ich ein paar Sachen gelesen und auch Kinder gesehen, die nicht in der Schule waren."
Diese Gruppe - die Mittelgruppe - war also aufgeschlossen und wollte sich (mehr oder weniger motiviert) mal etwas dazu durchlesen.
Ich halte die Gespräche immer kurz - manchmal drücke ich auch nur den Flyer in die Hand und sage: "Das könnte sie vielleicht interessieren" - dann warte ich noch etwas, während die Menschen ihn lesen - und dann können sie Fragen stellen, oder auch nicht.
Die beiden, die ganz feindselig waren haben den Flyer ihrem kleinen Kind gegeben und das hat ihn zerrissen. Da wusste ich zwar was los war, aber das ist ja auch OK. Wir sind ja da um zu informieren, und wenn einer die Information nicht will oder die "Nachricht" schrecklich findet, dann ist das sein Recht - und man kann sich trotzdem mit einem Lächeln auf den Lippen verabschieden.
Was aber das Wichtigste ist. Die Menschen, die sagen: Ja, super. Die können wirklich gute Freunde werden. Und man verliert diese Menschen ganz einfach da durch, dass man sie nicht anspricht. Man geht an ihnen vorbei und sie verschwinden in der Masse.
Und bei einer ist das schon passiert, die ist ein echt guter Freund geworden. Daraus entstand heute ein Treffen, zu dem ich dann auch noch spontan dazu kam.
Wie schade wäre es, wenn ich ihr damals nicht den Flyer in die Hand gedrückt hätte.
So und nun zu den Zahlen.
In den USA sind ja ca. 3,4 % der Schulbevölkerung Homeschooler (welcher Farbe auch immer) und dies entspricht sehr gut den 2 auf 50 (= 4 von 100), die hier direkt darauf eingingen.
Wir sind zwar noch nirgendwo in der Nähe einer repräsentativen Umfrage (bei nur 50 Flyern), aber aktuell sind nur 4% (auch wieder 2 von 50) dem Homeschooling feindselig eingestellt. Während die restlichen 46 Menschen (92%) neutral bis freundlich gewogen waren.
Natürlich ist das eine vorselektierte Gruppe von Eltern auf Spielplätzen oder am Strand. Wenn ich jetzt zu den Arbeitgebergewerkschaften oder zu der GEW (Lehrergewerkschaft) gehen würde wäre das Ergebnis wahrscheinlich anders.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen